Nachdem wir mit viel Mühe das Chassis vom Rahmen getrennt hatten, mußten wir an den Rahmen erst einmal mit dem Hochdruckreiniger heran. Der gesamte Rahmen war mit Dreck und Fett bedeckt. Dafür zeigte sich nun wirklich, das der Wagen eine wirklich gute Substanz besaß. Trotz seiner äußerlichen Schwächen waren die Jahre verhältnismäßig sanft mit der Karosserie und dem Rahmen umgegangen.

 

Der Rahmen hatte stellenweise eine leichte Oxidationsschicht und Rostpartikel. Durchrostungen fanden sich aber dafür am gesamten Rahmen nicht. Die einzige sichtbare Beschädigung am Rahmen fand sich an der rechte Batterieaufhängung. Einer der Vorbesitzer hatte hier mit viel Liebe eine Verstrebung heraus geflext, um Platz für eine 12 Volt Batterie zu schaffen. Da wir ganz historisch mit zwei kleinen 6 Volt Batterien durch die Gegend fahren wollen, wurde die Batterieaufhängung wieder instandgesetzt. Auf selber Höhe war auch einmal ein Überrollbügel eingebaut, welcher ebenfalls irgendwann sehr rabiat entfernt wurde. Die noch verschweißen Reste mußten selbstverständlich ebenfalls weichen.

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Nachdem wir den Rahmen gereinigt und instandgesetzt hatten, entfernten wir die Achsen und Aufhängungen. Anschließen überprüften wir sämtliche Gewinde und angeschweißen Muttern. Wer einmal an diesen englischen Gewinden gearbeitet hat, kann dies sicherlich nachvollziehen. Wir hatten keine Lust uns später darum nochmal Gedanken machen zu müssen. Im selben Arbeitsgang setzten wir auch überall wieder Schrauben ein, um die Gewinde beim nächsten Arbeitsgang zu sschützen. Beim einsetzen benutzten wir darüber hinaus temperaturfeste Kupferpaste, in Vorbereitung auf den übernächsten Arbeitsschritt. Im Anschluss ging der Rahmen dann zum Sandstrahlen.

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Als wir dann den gestrahlten Rahmen zurück bekamen, hatten wir auch gleichzeitig eine ziemliche Wut im Bauch. Die Firma hatte zwar gut gearbeitet, allerdings aus Faulheit den Rahmen ungesichert mit einem Gabelstapler transportiert. Beim Bremsen war dieser dann aus 20cm Höhe auf den Boden gefallen. Wir hatten dennoch Glück im Unglück! Der Rahmen war nicht krum aber dummerweise war ein Teil der vorherigen Arbeit umsonst. 8 Schrauben an der Karosserieauflage waren in den Rahmen eingebrochen. Ein ziemlicher Aufwand dies wieder instandzusetzen. Es kostete uns 8 Stunden Arbeit die alten Muttern aus dem Rahmen zu entfernen, neue einzuschweißen und alles wieder zu richten.

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Im Anschluss ging der Rahmen zum Feuerverzinken. Vorher bohrten wir noch alle Hohlräume des Rahmen mit einem 8mm Bohrer an, um ein verziehen und aufschwämmen des Rahmens zu verhindern. Außerdem wurden so Oxidationen im inneren des Rahmens herausgespült und dieser auch von innen auf lange Zeit vor Rost geschützt. Nun erklärt sich auch die Kupferpaste. Die Schrauben ließen sich verhältnismäßig leicht wieder aus dem Rahmen entfernen. Wir hatten Glück und brauchten nur zwei Gewinde nochmal nachschneiden. Dafür brachten wir noch ein paar Stunden um Zunder vom Rahmen abzuschleifen und wieder eine schöne ebene Flächse herzustellen.

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Zum Lackieren setzten wir dann nochmal einen neuen Satz Schrauben in den Rahmen ein. Zunächst wurde der Rahmen mit einem Haftgrund für Zink lackiert. Im Anschluss mit Grundierung und zum Abschluss mit einem strapazierfähigen, matten Schwaz.

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2 Kommentare

  1. HAllo, schön zu sehen, dass es noch „verückte“ gibt. Einfach klasse, was aus diesem wunderschönen „Wrack“ geworden ist. Wie seid ihr an die Werkstattbücher gekommen? Gebt Ihr so etwas weiter, oder würdet ihr gegen Geld Kopien anfertigen? Da ich beabsichtige, mich in ein vergleichbares Abenteuer zu stürzen, nehem ich jeden gut gemeinten Rat (außer: lass es bleiben!) und jede Hilfe dankend an.
    Obwohl mir bewusst ist, dass man über so etwas nicht spricht, würde mich interessieren, wieviel ihr für den Wagen ursprünglich bezahlt habt? Ich beabsichtige einen recht schlimmen MGA für ca. 5500,-€ zu erwerben, kann aber nicht so gut beurteilen ob der Preis nicht zu hoch ist.
    Beste Grüße
    Volker

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